Von James Bond bis Mary Poppins: Filmmusik und Musical-Highlights beim Frühlingskonzert

3. März 2024

Bericht von Dilsberg.de

Da lag Musik in der Luft. Am Samstagabend erstrahlte die Graf-von-Laufen-Halle in Dilsberg im Glanz des alljährlichen Frühlingskonzerts des Musikvereins „Trachtenkapelle Dilsberg“. Unter dem Motto „Film trifft Musical“ boten die 30 Musikerinnen und Musiker eine abwechslungsreiche Reise durch Filmmusik und Melodien aus Musicals.

Einmal mehr zeigte der Musikverein, wie vielseitig Blasmusik sein kann. Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Halle mit etwa 300 Gästen, die sich vor dem Konzert vom Schützenverein Dilsberg verköstigen ließen. Bestens eingestimmt und mit enthusiastischem Beifall empfingen sie das Ensemble des Musikvereins.

Vorstand Reinhard Greulich eröffnete das Konzert mit einem Zitat von Ernst Mosch: „Meine große Liebe ist die Musik“. Diese Worte spiegeln den Spaß und die Freude am Musizieren wider, schwärmte er. Und an der Atmosphäre im Saal las er zutreffend ab, „dass es Ihnen gefällt“.

Auch Bürgermeister Frank Volk, Ortsvorsteher Andreas Erles und der Bürgermeisterkandidat Jan Seidel befanden sich unter dem hellauf begeisterten Publikum, ebenso Pfarrerin Michaela Deichl sowie Vertreter der Vereine. 

Dirigent Walter Nußko leitete seine Musikerinnen und Musiker mit guter Laune, Leidenschaft und gewohnter Professionalität. Von Beginn an herrschte vergnügte und überschwängliche Stimmung. Die ergreifende „Forrest Gump Suite“ eröffnete das Konzert, gefolgt von „The Story“, bekannt aus der erfolgreichen Serie „Grey´s Anatomy“. Das Spiel bot reichhaltige und klangvolle Facetten, die so nur mit dem Tonumfang von Blasinstrumenten möglich sind.

Solistin Anna Briesnitz bezauberte mit dem aus James Bond bekannten „Skyfall“. Gebannt lauschte das Publikum ihrer klaren, kraftvollen Stimme, mit der sie das „007-Gefühl“ in die Halle holte. 

Julia und Valerie Maurer führten charmant durch das gelungene Programm. Humorvoll und sympathisch stellten sie die Geschichten der einzelnen Stücke und die Komponisten vor. Da wurde es auch schon mal „supercalifragilisticexpialigetisch“.

Denn Fröhlichkeit pur bot die kunterbunte Fantasiereise in der „Selection from Mary Poppins“. Mit dem Walt Disney Klassiker flog das außergewöhnlichste Kindermädchen der Welt direkt in den Saal. Das Stück sorgte für so stürmischen Applaus, dass die Musiker bereits hier eine Zugabe einlegten.

Mit dem Gefühl, noch mal Kind zu sein, fühlten sich die Gäste pudelwohl. Weitere Höhepunkte des Abends waren die „Zwei Supermänner“, vertreten durch Marius Maurer (Tenorhorn) und Hans-Walter Ziegler (Bariton) sowie die virtuose Performance von Lars Jacobs am Vibrafon in „Erinnerungen an Zirkus Renz“.

Mit „Unchained Melody“ aus dem Film „Ghost“ schlugen sie ruhigere Töne an, bevor der energiegeladene Sissi-Marsch aus „Kaiserin Sissi“ Einzug hielt. Man sah sich förmlich durch das Königsschloss tanzen.

Neben den Filmmusikstücken überzeugten auch klassische Titel wie die „Polka für Zwei„, gespielt von Andreas Link (Flügelhorn) und Tina Maurer (Tenorhorn), sowie „Unsere schöne Zeit“ von Josef Fröschl.

Gefühlvoll interpretierte Anna Briesnitz den Popsong „Run“ und sorgte für Gänsehautmomente. „Gold von den Sternen“ (Musical Mozart)  sang sie begleitet von sechs Klarinetten.

Orientalische Klänge bildeten den Abschluss. Von der Oscar-prämierten Filmmusik „Aladdin“ ließ sich das Publikum erneut in den Bann ziehen.

Mit stehenden Ovationen, rauschendem Applaus, ausgelassenen Freudenpfiffen und „Bravo“-Rufen bedankte sich das Publikum. Mit den Zugaben „Unsere Reise“ und dem Abschiedslied „Kimm guat hoam“ – ausdrucksstark von Anna Briesnitz und Yvonne Kloß gesungen – verabschiedeten sich die Musikerinnen und Musiker vom beglückten Publikum.  

Für der richtigen Klang sorgten die Techniker Jens Jacobs und Max Jacobs.

Ordentlich ins Schwitzen kam das Helferteam des Sportschützenvereins in der Küche, was die gute Laune aber keinesfalls beeinträchtigte. An der Bar sorgte das „Team Burgbühne“ mit Nils Weitzell, Raya Neumann und Laura Kohl für Getränkenachschub.

T. mbue

B. BZ

 




Seniorennachmittag – Theaterstück sorgte für Vergnügen

Seit vielen Jahren währt die Tradition in Dilsberg nun schon, abgesehen von den Corona-Unterbrechungen. Auch in diesem Jahr erhielten alle über 65-Jährigen eine Einladung in die Graf-von-Lauffen-Halle. Von den 601 Eingeladenen fanden sich 130 Dilsberger und 30 Mückenlocher in der Halle ein. Schnell füllten sich Plätze an den eingedeckten Tischen. In fröhlichen Farben erfreuten bunte Primeln die Gäste und ließen die Vorfreude auf das Programm steigen.

Pünktlich um 14 Uhr ging es los. Ortsvorsteher Erles, der vor einem Jahr an dieser Stelle sein Debut gab, begrüßte alle Gäste. Darunter befanden sich Bürgermeister Frank Volk, der Landtagsabgeordnete Jan-Peter Röderer (SPD), die früheren Ortsvorsteher Bernhard Hoffmann (Dilsberg) und Rüdiger Freund (Mückenloch), Pfarrerin Michaela Deichl, auch Bürgermeisterkandidat Jan Peter Seidel besuchte die Veranstaltung.

Die Akteure des Seniorentheaters „Roßdörfer Spätlese“ wurden ebenso herzlich empfangen wie Kriminalhauptkommissarin Ulrike Haaf und Fachberaterin für Sicherheit Sandra Schaller. Die beiden hatten einen Informationsstand zum Thema aufgebaut. Und natürlich der Musikverein „Trachtenkapelle Dilsberg“. Neu war in diesem Jahr, dass auch die Mückenlocher Senioren mitfeierten. Beide Ortsversteher befanden die Idee als gut. Und wenn sich das Fest herumspricht, kommen nächstes Jahr vielleicht noch mehr Mückenlocher dazu.

 

Bevor das Theaterstück startete, galt alle Aufmerksamkeit dem fahrenden Kuchenbuffet. Etwa 50 Kuchen fuhren auf dem Servierwagen immer wieder an den Tischreihen vorbei. Ortschaftsräte und -rätinnen und deren Partner und Partnerinnen verteilten Stücke in allen Größen und Geschmäckern.

Die Seniorinnen und Senioren ließen es sich schmecken. Es durfte auch mehrfach zugegriffen werden. Zu lecker war die Auswahl. Auch für Kaffee und Getränke war gesorgt. So ließ es sich gut ins Gespräch kommen.

Nachdem Kaffee und Kuchen den ersten Hunger gestillt hatten, startete das Show-Programm. Diesmal gastierte das Seniorentheater „Roßdörfer Spätlese“ auf der Bühne, das vom ehemaligen Kriminalpolizeibeamten „Charly“ Karl-Heinrich Braun geleitet wird.

In humorvoller Weise spielten sie aktuelle Betrugsmaschen vor: Schockanrufe, falsche Handwerker (Klemm & Klau) und Polizisten, WhatsApp-Nachricht mit Geldforderung sowie ‚Der wachsame Nachbar‘. Begleitet wurden die Sketche der Theatergruppe von der Polizeilichen Beratungsstelle Neckargemünd. Ulrike Haaf gab nach jeder Szene Ratschläge für das richtige Verhalten in Situationen. Beispielsweise wenn Unbekannte an der Haustür klingeln oder die Bürger mit sogenannten Schockanrufen unter Druck gesetzt werden.

Dem Ensemble gelang es, die Situationen auf lustige Art darzustellen. Ziel ist, die Menschen zu sensibilisieren und zur Achtsamkeit im Alltag anzuregen.

Zum Abschluss gab es noch eine Ehefrau, die alles besser weiß für ihren Mann. Polterndes Gelächter im Saal zeigte, dass der Humor bestens ankam. Ortsvorsteher Andreas Erles bedankte sich am Ende herzlich für den gelungenen Auftritt. Über ein kleines Dankeschön freuten sich die Darstellerinnen (Yvonne Ziergöbel, Lydia Horneff) und Darsteller (Charly Braun, Fritz Reiz).

Bürgermeister Frank Volk und Pfarrerin Michaela Deichl übernahmen für ihre Ansprachen die Bühne und spielten ihr eigenes Theater weiter. Sie erzählten charmant Witze über verschiedene Perspektiven, die das Leben mit sich bringen kann. Gut gelaunt leiteten sie direkt weiter zum nächsten Programmpunkt: der Musik. Die Trachtenkapelle hatte bereits Aufstellung bezogen und begann zu spielen.

Schließlich galt es noch, die Ältesten und Jüngsten Senioren und Seniorinnen zu ehren. Und da Mückenloch ebenfalls vertreten war, fanden die Ehrungen gleich viermal statt. Ortsvorsteher Joachim Bergsträsser machte den Anfang und musste sich erst einen Überblick verschaffen. Älteste Teilnehmende waren Liselotte Götz und Rüdiger Freund.

Jüngste Teilnehmende: Regina Wallstab und Eduard Karl. Ortsvorsteher Erles und Bergstässer übergaben als eingespielte Team die Präsente.

Bei den Dilsberger unterstützte die stellvertretende Ortsvorsteherin Monika Nohe-Weinert. Älteste Teilnehmende: Bärbel Beisel und Kurt Kraus.

Jüngste Teilnehmende: Annette Armitter und Rainer Höterich. Auch sie nahmen die kleine Aufmerksamkeit dankend entgegen.

„Ein schöner Nachmittag war das“, lobte eine Seniorin. „Und es gab dabei auch viel zu lernen.“ Der Seniorennachmittag klang am frühen Abend aus. Mit guter Laune, Musik im Ohr und bereichert um wissenswerte Tipps gegen Trickbetrüger traten die Seniorinnen und Senioren ihren Heimweg an. Und freuen sich schon auf nächstes Jahr.

T. mbue

B. Sandra Rupp




Nachtwächter-Umzug auf dem Dilsberg

Nachtwächter-Umzug auf dem Dilsberg

Bericht von Dilsberg.de/ 01.01.2024

 

„Hört ihr Leut´ und lasst euch sagen, das alte Jahr ist vergangen, das neue hat angefangen!“
Traditioneller Nachtwächter-Umzug auf dem Dilsberg

In der Silvesternacht gibt es verschiedene Rituale, um voller Zuversicht in das neue Jahr zu starten. Wenn auf dem Dilsberg die letzte Stunde des Jahres läuft, dann zieht es Einheimische wie Gäste zum historischen Torturm zu den Nachtwächtern. So war es auch bei diesem Jahreswechsel, bei dem selbst das Wetter mitspielte und vorübergehend den Regen einstellte.

Kurz vor Mitternacht trafen aus allen Richtungen fröhliche Menschen ein und verkürzten sich bei Gesprächen die Zeit bis zum Countdown. Unterdessen stimmte Obernachtwächter Jürgen Maurer im Rathaus seine Männer auf den nächtlichen Rundgang ein. Ein letzter prüfender Blick, ob der schwarze Mantel samt Dreieck korrekt sitzt, die Laternen funkeln und die Hellebarden blitzen.

Dann konnte der 46. Rundgang beginnen und zehn Nachtwächter marschierten zum Torbogen, wo sie bereits gespannt erwartet wurden. Auf das beliebte Jahresritual freuten sich auch in diesem Jahr Dilsberger und Besucher aus der Umgebung mit ihren Gästen.

Verstohlen blickten einige auf ihre Uhr, nur noch wenige Sekunden. Da setzte Dorfwaibel Jens Heinzelmann sein Nachtwächterhorn an und ließ es zwölfmal kräftig erklingen. Imposant verkündeten die Nachtwächter mit ihrem Gesang: „Hört Ihr Leut´ und lasst euch sagen, unsere Glock´ hat zwölf geschlagen, das alte Jahr ist vergangen, das neue hat angefangen!“

Feuerwerk rund um den Dilsberg (Fotos: Sascha Boettcher)

Der Musikverein Trachtenkapelle Dilsberg begleitete die Nachtwächter und spielte das bekannte Lied „Großer Gott, wir loben dich“, in das so mancher bewegt einstimmte. Für Dirigent Walter Nußko und seine Musiker ist die Teilnahme ebenso eine Herzensangelegenheit wie für die Nachtwächtergruppe.

„Prosit Neujahr“ hallte es durch die Nacht, Umarmungen folgten, gute Wünsche wurden ausgetauscht und Fotos geschossen.

In bester Stimmung ging es weiter über die Untere Straße zur nächsten Station bei der Familie Neumann…

… die auch dieses Mal die Nachtwächter zu einem Umtrunk herzlich willkommen hieß. Das ließen diese sich nicht zweimal sagen.

Heiß begehrt war ein Händedruck der Nachtwächter, der bekanntlich Glück bringen soll und wer kann das nicht gebrauchen.

Nächster Haltepunkt war an der Steige zur katholischen Kirche. Musiker und Nachtwächter brachten Klänge und Gesang in die Nacht.

Weiter ging es zur Oberen Straße, wo ein weiterer Stopp auf dem Dorfplatz eingelegt wurde. Zur Freude der Beteiligten versammelten sich an alle Stationen Zuhörer und genossen das Geschehen.

Endstation war am Dorfbrunnen! Hier erklang ein letztes Mal das Nachtwächterlied. Aber nur für dieses Jahr!

Die stellvertretende Ortsvorsteherin Monika Weinert wünschte den Teilnehmern „ein friedvolles und gesundes 2024“ und verband damit die Hoffnung, dass es ein gutes wird. Das Schlusswort gebührte dem Obernachtwächter, der vor allem dem Musikverein für seine Begleitung dankte: „Ohne Musik wäre es nur halb so schön!“

Im letzten Jahr habe er erwähnt, dass auch die Nachtwächter nicht vom Fachkräftemangel verschont bleiben. Umso größer war die Freude über Jürgen Seufert, der seit einem Jahr die Gruppe aktiv verstärkt …

… und den spontanen Nachwuchs von Joscha Schneider, der den Altersdurchschnitt deutlich senkte. An Silvester durfte er seine zweite Runde drehen und absolvierte diese wie ein Profi. Seit der Zehnjährige im Frühjahr 2023 an einer Nachtwächterführung teilnahm, war er Feuer und Flamme für diesen „Beruf“. Pfiffig wie Nachtwächter sind, fand sich im Fundus vom Dorfwaibel ein Nachtwächter-Outfit mit kindgerechter Hellebarde und somit ging ein großer Traum von Joscha in Erfüllung. Mit strahlenden Augen dankte er seinen Nachtwächter-Kollegen.

Die Nachtwächter hängen an der Tradition und wollen sie auch zukünftig mit Leben füllen. In diesem Sinne wünschte der Obernachtwächter alles Gute für 2024: „Kommen Sie gut durch das Jahr, bleiben Sie gesund und wir sehen uns im nächsten Jahr wieder!“

Text: boe
Bilder: BZ

 




Traditionelles Weihnachtsliederspielen

Trachtenkapelle erfreute mit Weihnachtsklängen

Bericht von Dilsberg.de/ 25.12.2023

 

Dilsberg verteilten einander Grußgeschenke beim traditionellen Weihnachtsliedersingen

Mit bunten Schirmen ausgestattet, ließen es sich Dilsberger und ihre Gäste nicht nehmen, das traditionelle „Weihnachtsliederspielen“ der Trachtenkapelle Dilsberg zu genießen. Regen und Wind hielten sie nicht davon ab, sich am Mittag des 24. Dezember auf dem in der historischen Feste zu versammeln.

Es war eine Gelegenheit zusammen die Klänge der Musik zu hören und sich ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen. Anwohner, Nachbarn, Freunde und Verwandte nutzten diese gern. Dirigent Walter Nußko eilte gut gelaunt über den Dilsberger Dorfplatz. „Das Wetter ist schön“, rief er den Menschen scherzend zu. Unter einem Garagenvordach fanden die Musikerinnen und Musiker ein halbwegs trockenes Plätzchen. So blieben auch die Instrumente vor den herunter eilenden Regentropfen geschützt. Unverzagt nahm die Trachtenkapelle Aufstellung und stimmte zu „Herbei, o ihr Gläubigen“ an.

Kraftvoll hoben Posaunen, Trompeten, Klarinetten und Querflöten an. Wer mochte, sang oder summte mit. „Wir sind die unverdrossenen Fans“ freuten sich Pfarrerin Michaela Deichl und Patrick Minkus über das Zusammenkommen. Bei „Oh du fröhliche“ sangen die Besucher aus voller Kehle mit. Mit „Stille Nacht, heilige Nacht“ endete die erste der insgesamt sieben Stationen, an denen die Trachtenkapelle an diesem Weihnachtsmittag spielte.

Vor dem Friseursalon „Haarwerk“ fanden die Musiker sicheren Unterschlupf. Gut geschützt, legten sie mit ihren Liedern los. Die umliegenden Straßen wurden vertrauten Melodien wie „Fröhliche Weihnachten überall“, „Tochter Zion“ und „Stille Nacht“ erfüllt.

Auch hier kamen Anwohner und sangen fröhlich mit. Auf den Balkon ringsum und hinter den Fenstern lauschten die Anwohner den festlichen Klängen. Da konnten die Weihnachtsvorbereitungen kurz ruhen. Sich eine Auszeit nehmen, um das Spielen zu hören. Klein und groß horchten den wunderbaren Klängen.

Auf der Route der der Musiker lagen Haltepunkte in Dilsberg, Dilsbergerhof und der Rainbach. Überall sorgten die Musikerinnen und Musiker für fröhliche und dankbare Gesichter. Andächtige Stimmung verbreitete sich im Nu. Für jede Station hielt der Musikverein eine eigene „Setlist“ bereit. Wer an mehreren Stationen dabei war, kam in den Genuss verschiedener Stücke.

Oberhalb der Grundschule wurden die Musiker schon erwartet. „Süßer die Glocken“ und „O, du fröhliche“ erklang es weit ins Tal und bis zum Blumenstrich hinauf.

Dilsberger und Besucher gaben einander herzliche Wünsche weiter. Und siehe da, der Regen machte eine Pause, was allen gut gelegen kam.

Wer kurze Zeit später mit dem Auto durch den Dilsbergerhof fuhr, wunderte sich über das bunte Treiben am Dorfbrunnen. Hier war was los!

Zum Händeschütteln und Umarmen bildete sich sogar eine Warteschlange. Gerührt von der Musik und den herzlichen Begegnungen, blitzte die ein oder andere Freudenträne in den Augen.

Im Ränkelweg brauchte es keinen Schirm mehr, was die Bewohner aber nur ihrem speziellen Draht zum Himmel zuschrieben.

Zu den Weihnachtswünschen boten Bewohner unterschiedliche Schnäpse zum „Aufwärmen“ an. Marillenbrand, Bärenwurz und Eierlikör standen bereit.

Zwei Stationen in der Rainbach standen zum Abschluss an. Am Mühlwald beglückten die Musiker mit dem bayrischen Klassiker „Andachtsjodler“, „Herbei, o ihr Gläubigen“ und „In Bethlehem geboren“.

Egal wo sie sich mit ihren Instrumenten aufstellten, kamen Anwohner aus den Häusern und Wohnungen. Wem das Wetter zu unfreundlich anmutete, der hörte bequem vom Fenster aus zu. Auf den Balkonen stehend oder sitzend, war es ebenfalls möglich, sich an den Liedern zu erfreuen.

Letzter Halt des Musikvereins war die Rainbach mitten an der Ortstraße.

Verdutzte Autofahrer winkten im Vorbeifahren. Das Wünsche-Verteilen klappte auch hier.

„Frohe Weihnachten“, riefen die Musikerinnen und Musiker, sobald sie ihre Lieder gespielt hatten. Herzliche Grüße und Wünsche gaben die Gäste an allen Stationen einander weiter. Ob mit einem Händedruck, einer festen Umarmung, einem Küsschen auf die Wange, einem stillen Gruß – das Gefühl der Gemeinschaft berührte die Herzen.

Das „Weihnachtsliederspielen“ am Heiligabend blickt auf eine lange Tradition zurück. Wie lange es das schon gibt, das vermochte niemand so genau zu sagen. Vorstand Reinhard Greulich schätzte, dass es weit über 40 Jahre sein müssen.

Seither macht sich die Trachtenkapelle auf den Weg und beschenkt die Menschen mit feierlicher Musik. Für ein paar Minuten schufen sie auch in diesem Jahr Orte, an denen sich begegnet und gemeinsam der Weihnachtstag eröffnet wurde. Mit kräftigem Applaus wurden die Musiker belohnt.

T. Mbue

B. Sandra Rupp

 




Weihnachtsmeile Dilsberg

Weihnachtsmeile Dilsberg ließ die Bergfeste erstrahlen

Bericht von Dilsberg.de/ 18. Dezember 2023

 

Einer der schönsten Weihnachtsmärkte der Region öffnete am 16. und 17. Dezember in Dilsberg seine Pforten. Bereits zum 18. Mal sorgten liebevoll geschmückte Stände und Häuser in der historischen Feste für pures Wohlfühlambiente. Wer durch den weihnachtlich beleuchteten Torbogen am Eingang schritt, fand sich in einer winterlich zauberhaften Meile wieder.

Bis zum katholischen Pfarrhof reihten sich bunte Stände aneinander. Geöffnete Keller luden die Gäste aus nah und fern zum Verweilen ein. Über 20 Aussteller aus dem Ort und der Region präsentierten handwerkliche Waren und ein umfangreiches kulinarisches Angebot. Neben der köstlichen Essensversorgung, die größtenteils durch die Dilsberger Vereine übernommen wurde, lockte eine breite Palette an Hand- und Holzwerkskunst verschiedenster Art: Wolle, Socken, Honig, Seifen, Schmuck und Kerzen. Musikalisch umrahmte der Musikverein mit Dirigent Walter Nußko mit stimmungsvollen Klängen wie „Tochter Zion“ und „Süßer die Glocken“. Genussvoll sangen die Besucher mit.

Am Samstagnachmittag nahmen auf dem mit Gästen komplett gefüllten Dorfplatz die Dilsberger Nachtwächter Aufstellung. Im Nachtwächter-Gewand, mit Laternen und Hellebarden stimmten sie ihren traditionellen Gesang an. „Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen, unsere Uhr hat vier geschlagen“, tönte es mit tiefer Stimme. Obernachtwächter Jürgen Maurer wünschte eine fröhliche und geruhsame Weihnachtszeit.

Maximilian Bernauer – Dilsberger Ortschaftsrat – übernahm stellvertretend für den Ortsvorsteher die Eröffnungsrede und begrüßte herzlich alle Gäste und die Vertreter der Politik. Bürgermeister Frank Volk, der Mückenlocher Ortsvorsteher Joachim Bergsträsser und der Landtagsabgeordnete Hermino Katzenstein hatten sich eingefunden. Bernauer dankte den technischen Diensten der Stadt und den vielen Helfern und Helferinnen, die seit Monaten intensiv die Weihnachtsmeile vorbereitet hatten. „Genießen Sie die Atmosphäre der Burgfeste, stöbern Sie an den Ständen und kommen Sie ins Gespräch“, motivierte Bernauer die Besucher.

Bürgermeister Frank Volk zeigte seine Hochachtung vor dem, was in Dilsberg geboten wird. Sogar mit dem Wetter funktionierte es wunderbar an diesem Wochenende. „Nutzen Sie die Angebote der Vereine und der Kleingewerbe“, rief er auf und wünschte ebenfalls schöne Weihnachten. Den staunenden Kindern kündigte Maximilian Bernauer einen besonderen Gast an. Sie errieten schnell, dass es sich um den Nikolaus (Karlheinz Streib) handeln musste.

Es brauchte allerdings einige laute Rufe, bis er schwer beladen und außer Atem ankam. Auf seine Frage, ob denn jemand ein Gedicht vortragen möchte, meldete sich Mia-Maria mutig. Auswendig sagte sie „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt“ auf und erntete Applaus. Dem Nikolaus gefiel es und er überreichte ihr ein Geschenk aus dem großen Sack, den er mitgebracht hatte.

Auch die andern Kinder bekamen kleine Geschenke verteilt. Denn in Dilsberg, so las der Nikolaus es aus seinem Buch auf Seite sieben laut vor, gibt es nur brave Kinder.

Auch als der „Shanty-Überraschungschor“ seinen kraftvollen Gesangsauftritt meisterte, stimmten Sangesfreudige mit ein.

Monika Nohe-Weinert, stellvertretende Ortsvorsteherin, warb für die nächsten Programmpunkte. So stand am Samstagabend ein Adventsgottesdienst mit dem „Barock-Ensemble“ auf dem Plan. Am Sonntag führten der Kindergarten eine Adventsandacht für Familien und die ChorYfeen auf dem Dorfplatz ein Weihnachtsliedersingen durch.  

Sascha Böttcher Sascha Böttcher

Wer sich auf den Weg machte, startete vor dem Burgtor. Auf dem Rosenplatz begrüßten Krippenfiguren die Besucher. Ihre Garage hatte Brigitte Uhrig in einen Mini-Markt mit Holzwaren verwandelt.

Mit dabei war dieses Jahr die Jugendherberge. Sabine Krieg und ihr Team freuten sich über Abnehmer der Germknödel und Bratäpfel. Zünftig ging mit Wikingerblut und Wildschweinbratwurst bei Familie Föhrenbach zu.

Im Haus der Föhrenbachs füllte feiner Duft die Räume. In Eigenfertigung hergestellte Seifen und Produkte aus Honig ließen sich die Besucher nicht entgehen.

Eine feine Schmuckauswahl ließ die Herzen von Perlenliebhabern höher schlagen. Im seinem Keller erwartete Markus Winter die Besucher zum besten Glühwein „in Town“. Auf den Bänken vor dem Keller lagen Decken zum Wärmen bereit. Gäste aus Aglasterhausen kehren alljährlich hier ein und genießen gute Gespräche.

Im Keller der Chocolaterie öffnete Kerstins Nähwerkstatt. Dort waren Taschen aus wiederverwendeten Stoffen zu bewundern. Ein Meer an Unikaten. Gleich nebenan hatten sich Paul und Gerd Fleischmann mit Selbstgebackenem und Glühwein eingerichtet.

In der Chocolaterie reichte Eva Hess alles rund um Brot, Schokoladen, Weine und Pralinen über die Theke. Ein wahres Genussangebot und im oberen Stockwerk die beliebte Weihnachtsausstellung. Gleich nebenan hatte die humanitäre Ukraine-Hilfe in blau-gelben Farben ihren Stand eingerichtet. Neben Waffeln, deftigem Borschtsch sorgten Selbstgebackenes und Gebasteltes für reichlich Spenden.

„Klaras Obst“ nahm das zweite Mal an der Meile teil. Mit Produkten aus der „Haskap“-Beere, die ursprünglich aus Sibirien stammt, verpasste sie der Meile einen Vitamin-Kick. Unter anderem mit Brotaufstrich, Sirup und Säften. Margots Crépes durfte natürlich nicht fehlen. Im kleinen Wagen, passte alles hinein.

Strahlende Gesichter bei der freiwilligen Feuerwehr. Mit Grillwürsten vom Wildschwein und Deftigem im Bauch musste niemanden hungrig weiterziehen. Ansteckende Gute Laune bekamen die Gäste gratis dazu.

Christina Kiefer und Ralf Gigerich bezeichneten ihren Stand als Gemischtwarenladen. Wollenes, Socken, Dilsberger Honig, Marmeladen und Schafpellets konnten hier erworben werden. Familie Bißmanns „Ideenstube“ hielt allerlei Holzverarbeitetes bereit.

Lustig ging es im Wagen des Fördervereins der evangelischen Kirche zu. Die Nachricht über die schmackhaften Fischbrötchen verbreitete sich in Windeseile. Heißer Eierlikör, Dampfnudeln, Pfälzer Saumagen, Linzertorte, Schlesischer Mohnkuchen und viele weitere Leckereien, aber auch Socken und Dilsberger Kunstkarten konnten erstanden werden. Bei Ortschaftsrätin Nohe-Weinert konnte man über Drechselarbeiten staunen. Auch Keramik und Wollenes waren auf dem Verkaufstisch zu finden.

In die Scum-Bar zog es nicht nur Freunde der See und des Shanty. An Bar und Feuer ließ es sich verweilen, den Seemannsliedern lauschen und mit Hochprozentigem aufwärmen.

Zum ersten Mal dabei: „Leutzbags“. Maike Leutz und Sebastian Längerer fielen mit ihrem Stand ins Auge. Bei den vielfältigen Taschen und Hundeaccessoires griffen die Gäste gerne zu. Wer erneut Hunger verspürte, erfreute sich am würzig feurigen Gyros des Tennisclubs.

Auch zum ersten Mal dabei: Familie Lauter aus Neckargemünd mit aus Wachsresten herstellten farbigen Kerzen. Sie freuten sich über das gute Geschäft. Für die Kinder hatten sie ein Edelstein-Suchaktion vorbereitet. Erst wurde der Edelstein aus der Kugel befreit und anschließend mit Namen bestimmt. Ganz aus dem Süden Deutschlands angereist, zeigte Ikonenmalerin Schwester Maria Natalie Winiger im katholischen Pfarrhaus ihre faszinierenden Arbeiten.

Thomas Schild vom Turnerbund reiste mit seiner Flammkuchen-Ape an. Dazu gab es die passende, weihnachtliche Getränkeauswahl. Eine Stand-Gemeinschaft mit dem 1. FC Dilsberg in bewährter Tradition.

Leckere Linsensuppe, süße Waffeln, feuriger Drachenfeuer-Glühwein und süffiger Kinderpunsch vom Dilberger Frauenchor „ChorYfeen“ fanden sich im katholischen Pfarrhof ebenso wie der Flohmarkt der Bücherei.

  Sascha Böttcher

Im katholischen Pfarrhaus versorgte der katholische Kindergarten die Weihnachtsmarkt-Besucher mit Kaffee und Kuchen. Eine Etage höher bastelten die Kinder weihnachtliche Dekorationen.

Sascha Böttcher

Mit Illuminationen tauchte die Techniktruppe der Burgbühne die Gassen in farbiges Licht und schuf ein fabelhaftes Ambiente. Aufgestellte Feuertonnen und gemütliche Keller boten Platz zum Aufwärmen. Das im vergangenen Jahr erstmals eingerichtete Bus-Shuttle der Firma Mayer leistete beste Dienste und ermöglichte den Besuchern eine bequeme An- und Abreise zwischen Neckargemünd und Dilsberg.

 
Sascha Böttcher Sascha Böttcher

Wer sich zu Fuß auf den Weg machen konnte, hatte ohnehin die besten Chancen, ohne längere Parkplatzsuche ans Ziel zu gelangen. Eine rundum gelungene Meile in leuchtender Burg-Atmosphäre. Zufriedene Standbetreiber und Organisatoren freuten sich über glückliche Gesichter bei Alt und Jung. Mit dem ein oder anderen Weihnachtsgeschenk im Gepäck genossen alle das weihnachtliche Treiben bis in die Abendstunden hinein.

T. mbue

B. Sandra Rupp, Sascha Böttcher

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Spendenübergabe der Erlöse des Kirchenkonzerts

Musikverein Trachtenkapelle Dilsberg spendet Erlöse aus Jubiläumskonzert für wohltätigen Zweck

Bericht von Dilsberg.de/ 08.12.2023

 

Musik und soziales Engagement gehen Hand in Hand. Der Musikverein Trachtenkapelle Dilsberg krönte am 18. November sein 100-jähriges Bestehen mit einem bewegenden Kirchenkonzert. Beeindruckende 1.000 Euro Spenden kamen dabei für einen guten Zweck zusammen.

Rückblick auf das Konzert am 18. November 2023

Das Geld geht an das „Festessen für Bedürftige“, das am 10. Dezember von der Katholischen Kirchengemeinde Neckar-Elsenz in Bammental ausgerichtet wird. Damit das Geld rechtzeitig ankommt, übergab der Musikverein die Spendenerlöse am 7. Dezember im Katholischen Pfarrsaal Dilsberg. Reinhard Greulich, Yvonne Kloß und Annette Maurer vom Musikverein überreichten gemeinsam den symbolischen Scheck an Pfarrer Tobias Streit von der Katholischen Kirchengemeinde. Vorstand Reinhard Greulich bedankte sich beim gesamten Pfarrteam.

Besonders bei Manuel Brox, er hatte organisatorisch unterstützt. Greulich versicherte, dass der Musikverein in Zukunft gerne wieder für wohltätige Zwecke spielen wird. Dass beim Konzert so viele Spenden zusammenkommen, „damit hätten wir nie gerechnet“, erzählte Greulich froh. Einen wohltätigen Zweck in der Region zu unterstützen, lag ihnen sehr am Herzen. „Es geht an die weiter, denen es nicht so gut geht.“, dankte Pfarrer Streit dem Musikverein. Er hob das soziale Engagement des Musikvereins hervor, das nicht selbstverständlich sei. Mitgebracht hatte Streit eine gelbe Tüte, die er dem Musikverein als kleines Zeichen der Wertschätzung übergab.

„Darin steckt ganz viel Energie, wenn auch nur in Form von Traubenzucker“ verriet er augenzwinkernd. Helmut Mathies, stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender der Katholischen Kirchengemeinde, freute ebenfalls sich über die großzügige Spende des Musikvereins. Sie trage dazu bei, den Bedürftigen ein festliches Essen zu ermöglichen. Mit der Initiative stärkt der Musikverein den Gemeinschaftsgedanken und setzt ein Zeichen des Miteinanders. Eine Aktion mit „Nachmach“-Potenzial.

 

T.+B. A. Maurer & mbue




Volkstrauertag

Gedenken an Opfer der Kriege

Bericht von Dilsberg.de/ 21.11.2023

 

Feier zum Volkstrauertag Dilsberg 2023

Zur alljährlich von der Ortsverwaltung Dilsberg veranstalteten Gedenkfeier zum Volkstrauertag konnte Ortsvorsteher Erles neben einigen Dilsberger Bürgerinnen und Bürgern Abordnungen mehrerer Dilsberger Vereine begrüßen, die diese Feier mitgestalteten: Kyffhäuserbund, Turnerbund, Schützenverein Dilsberg, Feuerwehr, Musikverein Trachtenkappelle und der katholische Kirchenchor, verstärkt durch die ChorYfeen.

Nach einem einleitenden, getragenen Bläserklang des Musikvereines hielt Erles seine Ansprache. Er bezog sich nicht nur auf das Gedenken an die Toten des Zweiten Weltkrieges, sondern stellte fest: „Dieser Tag ist zugleich ein Tag der tiefen Trauer. Wir trauern um die Opfer von Gewalt und Krieg überall auf der Welt, um Frauen, Männer und Kinder, die ihr Leben verloren haben oder deren Leben der Krieg überschattet hat. Denn Krieg bedeutet neben Tod auch vielfach Hunger, Leid und Not.

Krieg kennt keine Gewinner, sondern nur Verlierer. Die größten Verlierer sind die, die den Krieg am wenigsten begreifen können, unsere Kinder. Wir gedenken der Menschen, die wegen ihres Glaubens, ihrer Abstammung, oder ihrer politischen Gesinnung damals und heute zu Opfern wurden. Insbesondere gedenken wir den Menschen, die wegen ihrer Behinderung als ‚unwertes Leben‘ bezeichnet, verfolgt, diskriminiert und getötet wurden.“

Aus der Tatsache, dass wir in Deutschland seit 78 Jahren Frieden erleben dürfen, folgerte er: „Frieden ist eine Aufgabe! Er ist nicht selbstverständlich. Gerade die aktuellen Bilder aus Israel und Gaza führen uns vor Augen, wie fragil unser Frieden geworden ist? Dort wo nun zwischenzeitlich tausende Menschen verschleppt, vergewaltigt, zerstückelt und ermordet wurden. Dort wo aktuell ein Stellvertreterkrieg herrscht, der sich blitzschnell zu einem Weltkonflikt ausweiten kann.“ Erles gedachte der vielen aktuell betroffenen Soldaten und der vier Millionen Kriegsflüchtlinge in der Ukraine und in Nahost und mahnte an:  

„Bei all den Emotionen darüber dürfen wir nicht vergessen, dass diese Kriege nicht vom Volk, sondern von religiös besessenen Fanatikern und einer machthungrigen Elite ausgehen. Die Völker sind dabei die Leidtragenden und Opfer und nicht die Schuldigen.“

Sein Aufruf: „Wir sind heute hier, um diesen Gedenktag als einen Tag der Trauer und der Mahnung zu begehen. Trauer bedeutet Anteilnahme am Mitmenschen. Aus dieser Trauer entsteht die Verpflichtung, alles zu tun, damit nicht erneut unschuldige Menschen zu Opfern von Krieg, Terror und Gewalt werden. Deshalb ist es umso wichtiger, den Anfängen zu wehren, den Radikalismus nicht aufblühen zu lassen und mutig einzuschreiten, wenn Mitmenschen unsere Hilfe brauchen.“ Abschließend zitierte er den früheren Reichstagspräsidenten Paul Löbbe, der seine Rede zum ersten Volkstrauertag in der deutschen Geschichte im Jahr 1922   mit den Worten schloss: „Leiden zu lindern, Wunden zu heilen, aber auch Tote zu ehren, Verlorene zu beklagen, bedeutet Abkehr vom Hass, bedeutet Hinkehr zur Liebe und unsere Welt hat die Liebe not“.  Sein abschließendes Fazit: „Der Frieden ist ein zerbrechliches Gut, das wir mehr denn je schützen müssen.“

Der Chor unter Leitung von Frau Stegmann leitete mit dem Choral „Verleih uns Frieden gnädiglich…“ zur Ansprache von Frau Pfarrerin Deichl über. Bezugnehmend auf die Ansprache von Ortsvorsteher Erles stellte diese fest: „Manchmal habe ich den Eindruck, dass unser Leben so überflutet ist von diesen anderen, grausamen Bildern, dass es uns schwerfällt zu erklären, was Frieden ist und wie Frieden aussehen könnte.“ Ein gutes mögliches Erscheinungsbild von Frieden sah sie in der Aussage des Propheten Micha: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ (Micha 4,3)

Das bedeutet für sie: Aus dem bestehenden wird etwas anderes gemacht. Es entstehen neue Friedensbilder, die so lauten könnten: „Sie werden ihre geballten Fäuste öffnen und Hände reichen. Sie werden sich von ihren gewaltvollen Worten trennen und Worten der Liebe und des Miteinanders Raum geben. Sie werden anderen nichts Schlechtes nachsagen, sondern das Gute sehen, das in allen Menschen steckt … Krieg und Frieden ist eine Angelegenheit, die in unseren Herzen wohnt. Eine innere Haltung, mit der es bei mir ganz persönlich anfängt.“ Deichls Vorschlag: „Vielleicht wäre es ja wirklich eine schöne Aufgabe, gemeinsam Friedensbilder zu entwerfen. Denn je mehr Bilder ich vom Frieden habe, desto greifbarer, vorstellbarer kann er werden.“ Aus dem jeden Gottesdienst begleitenden Friedensgruß leitete sie ab:

„Der Friede Gottes ist so groß, dass unsere Herzen und Gedanken in ihm aufgehoben sind. In ihm finden wir Kraft, uns für den Frieden einzusetzen. In seinem Frieden sind wir mit Gott und allen Menschen verbunden. Und das ist für mich ein wunderbares Bild für den Frieden. Eine große Verbundenheit zwischen allen Menschen. Eine Welt, in der sich alle die Hände reichen. Ein Miteinander, bei dem niemand Angst haben muss vor dem nächsten Tag und in dem wir alle unseren Platz haben. – Und Gott mittendrin.“ Ihre Ansprache endete mit einem Fürbittengebet und dem alle vereinenden „Vater unser“.

Mit dem tröstenden Choral „Meine Zeit steht in Deinen Händen ….“ leitete der Chor zum vom Ortsvorsteher vorgetragenen Totengedenken und der Kranzniederlegung über. Als die beiden Feuerwehrmänner den Kranz zum Ehrenmal trugen und der Ortsvorsteher gemeinsam mit seinem Vorgänger die Kranzschleifen richtete, gingen die Fahnen der Vereine unter dem vom Musikverein vorgetragenen „Ich hatt‘ einen Kameraden ….“ nieder.

Ortsvorsteher Erles dankte abschließend unter persönlicher Namensnennung allen Beteiligten an dieser Feier und rief zur Spende an die „Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ auf, nicht ohne den Besucherinnen und Besuchern einen letzten Wunsch mit auf den Weg zu geben:

„Ich wünsche, dass wir mit all unseren persönlichen Möglichkeiten dazu beitragen, dass Friede, Mitgefühl und gegenseitiges Verständnis in unserer Gemeinde erhalten bleibt und hoffe sehr, dass die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen schnellstens beendet werden.“

Dilsbergerhof, 20. November 2023                                             

T. Walter Berroth

B. Sandra Rupp




Kirchenkonzert

Musikverein begeisterte mit meisterhaftem Kirchenkonzert

Bericht von Dilsberg.de/19.11.2023

 

Musikverein feierte Jubiläumsjahr mit meisterhaftem Kirchenkonzert

Eine perfekte Mischung sorgte für einen perfekten Konzertabend. Auf stolze 100 Jahre Bestehen blickt der Musikverein Trachtenkapelle Dilsberg in diesem Jahr. Mit einem bewegenden Kirchenkonzert setzten die Musikerinnen und Musiker am vergangenen Samstag einen glanzvollen Höhepunkt ihres Jubiläumsjahres. Es stellte den Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten dar.

In der gut besuchten katholischen Kirche Dilsberg freute sich Vorstand Reinhard Greulich über „die Vollendung einer 100-jährigen Vereinsgeschichte“.

Im Altarraum hatten sich die 28 Musikerinnen und Musiker ihre „Bühne“ eingerichtet. Auf dem Programm standen bekannte Größen der Musikgeschichte.

Los ging es mit „Ave Verum Corpus“, zu Deutsch „Sei gegrüßt wahrer Leib“ – eine der bekanntesten und beliebtesten geistlichen Kompositionen Mozarts. In der Hymne wird der Leib Christi gepriesen.

Mit ihren gerade mal 46 Takten bot die kurze, emotionale Motette einen ergreifenden Auftakt. Gefolgt vom leidenschaftlichen Vortrag des bekannten Bonhoeffer-Liedes „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ in einer Bearbeitung von Martin Scharnagl. In den Kirchenbänken wiegten die Köpfe mit und so manche Gäste sangen innerlich das Lied zur Musik mit.

Valerie Maurer und Andreas Vogt moderierten sympathisch durch das abwechslungsreiche Programm. Zu jedem Stück gaben sie eine kurze Einführung und erläuterten die Geschichte zu den Stücken.

Ebenfalls beim Konzert dabei: Vier Sängerinnen des „Vocalis“-Ensembles Eschelbronn. Anna Briesnitz, Lisa Dick, Melanie Schumacher und Judith Petermann beeindruckten mit herausragendem a cappella Gesang. Mit dem Lied „Black Bird“ (Beatles) führten sie in die Zeit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.

Mühelos verschmolzen ihre Stimmen miteinander. Die Interpretation von Billy Joels „Lullaby“ lud die Zuhörer zum Träumen ein. Mit fantastisch koordinierter Body Percussion zum Gospel „Bring me little Water Sylvie“ (Leadbelly) brachten die Sängerinnen das Publikum zum Staunen. Stimmungsvoll hüllte „Der Mond ist aufgegangen“ (vertont von J.A. Schulz) den Kirchenraum in eine dichte, meditative Atmosphäre. Mit begeistertem Zwischenapplaus bedankten sich die Besucher für das Klangerlebnis.

Instrumental überzeugten Tina Maurer (Tenorhorn) und Joachim Hoffmann (Es-Horn) in der imposanten Motette „Ave Maria“ (R. Cameron). Gefühlvoll baute sich der Klang langsam auf und reichte schließlich bis in den letzten Winkel der Kirche.

Leonard Cohens Folk-Rock-Song „Halleluja“ sang Anna Briesnitz anschließend solistisch und berührte mit ihrer klaren Stimme das Publikum.

Direkt ins Herz ging „Bella Romantica“ (S. McMillan) und bezauberte als musikalische Liebeserklärung. „Only Time“ (Enya) – traurige Berühmtheit erlangte es als Untermalung der Berichte über die Anschläge des 11. September – ließ Erinnerungen aufsteigen. Mit der sanften Klangfarbe erzeugten die Musiker eine starke Akustik.

Mitschwingen hieß es dann bei der bekannten Filmmusik „Can You Feel the Love Tonight“ (Elton John). Dem Publikum machte es sichtlich Spaß, in den Melodien zu schwelgen. Schwungvoll ließ Dirigent Walter Nußko die Musikerinnen und Musiker zur Höchstform auflaufen. Im Nu war der Abend verflogen und es hieß Abschied nehmen.

Mit „Kimm guat hoam“ (Die Seer) – solistisch von Anna Briesnitz und Yvonne Kloß dargeboten – bedankten sich die Musikerinnen und Musiker bei den Zuhörern.

Vorstand Reinhard Greulich sprach den Wunsch aus, „dass man sich hoffentlich bald wiedersieht“. Den Musikern dankte er für ihre enorme Leistungsbereitschaft. Es sei nicht selbstverständlich, sich bei den zahlreichen Veranstaltungen das ganze Jahr über einzubringen.

Ohne Zugabe ließen die Gäste den Musikverein aber nicht gehen. Mit „My Dream“, ein Musikstück für Solo-Flügelhorn und Orchester (P. Leitner) setzte der Musikverein einen fulminanten Schlusspunkt. Die Musiker bewiesen einmal mehr, wie virtuos sie ihre Instrumente beherrschen und aufeinander abgestimmt sind. Begeisterte Zuhörer füllten die Kirche mit anhaltendem Applaus.

Es passt alles an diesem Abend. Ein gelungenes Konzert, das anschließend bei gemütlichem Beisammensein ausklang.

Auf Eintrittsgelder verzichtete der Musikverein. Mit den eingenommenen Spenden soll das von der Katholischen Kirchengemeinde Neckar-Elsenz geplante „Festessen für Bedürftige“ am 10. Dezember in Bammental unterstützt werden.

T. mbue

B. BZ




Helferfest der Dilsberger Jubiläumsvereine

Helferfest der Dilsberger Jubiläumsvereine

Bericht von Dilsberg.de/ 25.10.2023

Zu einem Helferfest der Dilsberger Jubiläumsvereine trafen sich am letzten Samstag ca. 50 Personen in der Tuchbleichenhalle auf dem Dilsberg.

Eingeladen hatten die ev. Kirchengemeinde, die Nachtwächter, der Musikverein und der Sportschützenverein Dilsberg.

Es war den 4 Jubilaren ein besonderes Anliegen, sich bei allen Helfern zu bedanken, die dazu beigetragen hatten, dass die Jubiläumsveranstaltung am 1. Mai, so ein toller Erfolg war.

Wie schon berichtet wurde, feierten die ev. Kirche ihr 150-jähriges Bestehen, die Nachtwächter und der Musikverein ihr 100-jähriges und der Sportschützenverein sein 50-jähriges Vereinsjubiläum gemeinsam am 1 Mai auf der Tuchbleiche.

Neben den Mitgliedern der Jubelvereine war auch der Förderverein der evangelischen Kirche bei diesem Helferfest gerne gesehen, da diese die Bewirtung beim Nachtwächter-Rundgang am Vorabend des 1. Mai übernommen hatten.

Pfarrerin Michaela Deichl und Reinhard Greulich (Vors. des Musikvereins) begrüßten die Gäste und bedankten sich noch einmal bei allen Helfern für die tatkräftige Unterstützung der Jubiläumsveranstaltung.

Angefangen bei der gemeinsamen Organisation, dem Zelt Auf-und Abbau, der Durchführung des Gottesdienstes und der Bewirtung des ganzen Festes, wurde von allen Beteiligten die gute Zusammenarbeit und das gute Miteinander betont. Auch dafür bedankten sich die Vereine bei allen Beteiligten.

Karlheinz Streib lies es sich nicht nehmen sich für die Einladung, im Namen aller Gäste, zu bedanken. Bei der Gelegenheit wies er auf die Pflanzung des Jubiläumsbaumes auf dem Dilsberger Roseplatz hin.

 

Der Obst-und Gartenbauverein Dilsberg hat den Jubelvereinen einen Feldahorn gestiftet. Am 03. November soll dieser gepflanzt werden.

Nach einem guten Essen saßen die Mitglieder der Jubelvereine und Helferinnen und Helfer noch gemütlich beisammen und verbrachten gemeinsam einen schönen Abend.

T. Annette Maurer

B. BZ

 




Mitgliedertag der Trachtenkapelle

Musikverein ehrte langjährige Mitglieder

Bericht von Dilsberg.de/ 30.09.2023

Am vergangenen Sonntag lud der Musikerverein Trachtenkapelle Dilsberg seine Mitglieder zu einem Weißwurstfrühstück in die Graf-von-Lauffen-Halle ein.

Die Idee zu dieser Veranstaltung kam daher, dass in Zeiten der Corona-Pandemie, keine Geburtstagsbesuche gemacht und keine Geburtstagsständchen dargeboten werden konnten. Daher entschlossen sich die Musiker, einen Mitgliedertag für die passiven Mitglieder zu gestalten.

Zu diesem Event hatten sich ca. 70 fördernde Mitglieder angemeldet, die den Tag sichtlich genossen. Die Kapelle spielte in altbewährter Weise zur Unterhaltung auf. Währenddessen ließen die Gäste sich die Weißwürste und das dazugehörige Weißbier schmecken.

Im Anschluss ehrte der 1.  Vorsitzende langjährige Vereinsmitglieder.

Neben 10-, 20-, 30-, 40- und 50-jähriger Vereinszugehörigkeit konnten Rudolf Ohlhauser und Rudolf Maurer für 60-jährige Mitgliedschaft geehrt werden.

Besonders stolz war der Verein darauf, dass gleich zwei Mitglieder, Kurt Heger und Karl Ohlhauser, für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden konnten.

Am Nachmittag servierten die Frauen des Musikvereins noch frischen Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. Musikalisch ging es weiter mit verschiedenen Musikstücken, die die Gäste sich gewünscht hatten. Dadurch wurde ein schönes und buntes Unterhaltungsprogramm auf die Beine gestellt.

Neben Stücken wie „Arrival“, „Die Vogelwiese“, „Böhmische Liebe“ und der „Bodensee-Polka“, wurden auch Klassiker gesanglich von Anna Briesnitz, Yvonne Kloss und Reinhard Greulich dargeboten, wie „The Power of Love“, „ Ich war noch niemals in New York“ oder „Aus Böhmen kommt die Musik“. In diesen Gesang stimmte das Publikum voller Begeisterung mit ein.

Die Besucher freuten und bedankten sich für diesen schönen, unterhaltsamen Nachmittag und sehen voller Freude schon auf das nächste Event. Am 18. November 2023 gibt der Musikverein ein Kirchenkonzert in der katholischen Kirche. Dieses Konzert wird dann auch der Abschluss des Jubiläumsjahres für den Musikverein sein. 

Text: Annette Maurer

Bilder: Sonja Link