Musikalische Highlights zum Frühlingsanfang

 

Musikalische Highlights
zum Frühlingsanfang

Trachtenkapelle Dilsberg begeisterte
mit buntem Melodienstrauß

21 März 2009


Was haben der Frühling und das jährliche Konzert des Musikvereins Trachtenkapelle Dilsberg gemeinsam? Beide werden voller Vorfreude erwartet. Unter dem Motto „Polka trifft Klassik“ präsentierten die Musiker in der Graf von Lauffen-Halle einen bunten Melodienstrauß.

Vorstand Reinhard Greulich freute sich über die vielen Besucher. Einen besonderen Willkommensgruß richtete er an Ortsvorsteher Stefan Wiltschko, Ehrenvorsitzenden Werner Roth, die Ehrenmitglieder, die Vertreter der örtlichen Vereine sowie die Abordnung der befreundeten Musikerkollegen aus Endenburg. Gemeinsam mit Walter Nußko teilte er sich die Moderation und führte in bewährt lockerer Weise durchs Programm. Der Eine sprach über die Leute, der Andere über die Musik und bewiesen, dass sich Polka und Klassik nicht weh tun und trotz vorhandener Gegensätze zusammenpassen.

Die Musiker begannen mit einer Melodienfolge des italienischen Komponisten Guiseppe Verdi. Ein Auszug aus „La Traviata“, einer Oper die noch heute zu den beliebtesten auf der Welt zählt, wurde ebenso meisterhaft gespielt, wie der Freiheitschor aus „Nabucco“, welcher als Protest gegen politische Tyrannei und Willkür als eine Art Nationalhymne in die Geschichte einging und endete mit dem euphorisch erklingenden Triumphmarsch aus „Aida“.

Kontrastreich ging es mit einem Stück von Ernst Mosch weiter, von dem die Aussage stammt, „eine Polka muss leicht swingen“ und diesen Swing brachte die Trachtenkapelle bei „Start frei“ rüber.

Stilecht, in wallender Robe, wurde Anna Nußko als „Sissi“ von ihrem stolzen Vater auf die Bühne geleitet und faszinierte mit ihrer voluminösen Stimme beim Song „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical Elisabeth. Die junge Sängerin hat sich enorm weiterentwickelt und holte die Welt des Musicals auf den Dilsberg.

Die gelungene Mischung aus erfahrenen und neuen Musikern ist ein Markenzeichen der Kapelle, so übernahm Susanne Heinzelmann, die erst vor zwei Jahren mit dem Trompete spielen begonnen hat, zusammen mit ihrem Ausbilder Ralph Ziegler den Solopart in der Polka „Für unsere Kameraden“. Weltweite Popularität genießen die Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, der mit seiner „Kleinen Nachtmusik“ und Melodien aus der „Zauberflöte“ sowie „Die Hochzeit des Figaros“ im Programm vertreten war.

Karim Choukair begeisterte mit der Arie „Nessun Dorma“ aus der Oper „Turandot“ und sorgte für Gänsehaut-Feeling. Mit seinem klangvollen Tenor hätte er zweifellos das Potential zum Profisänger, doch als er sich entscheiden musste, wählte er den Beruf und das Singen blieb Hobby.

Durch sein musikalisches Einfühlungsvermögen gelingt es Dirigent Walter Nußko immer wieder, Musiker und Sänger zu einem runden Ganzen zu verschmelzen, was dem Publikum einen qualitativ anspruchsvollen Abend und glänzende Unterhaltung beschert.

Die Beiträge im zweiten Teil hatten sich die Musiker teilweise selbst ausgesucht und die Notensätze dafür gekauft. Trompeter Andreas Link ist ein Freund von schnellen Klängen und zeigte sein Können als Solist in „Silberne Trompeten“ zusammen mit Ralph Ziegler.

Das bekannte Stück „The Typewriter“ wurde von Dorothea Jacobs (Klarinette) und Caroline Lichtenberger als „Tippse“ an der Schreibmaschine perfekt dargeboten. Einen besonderen Gag hatten die beiden Moderatoren ausgeheckt und baten Beate Oemler zur Berichterstattung auf die Bühne. Auf einer klassischen Typenhebelmaschine durfte sie auch einmal den Takt angeben und frühzeitig mit ihrem Bericht beginnen. Vermutlich waren die Gedanken zu schnell und die Finger zu langsam, jedenfalls kamen die Typen ins Straucheln, deshalb überlies sie lieber wieder den Profis auf der Bühne das Kommando.

„The Power of Love“ klingt instrumental bereits gut, doch zusammen mit dem Gesang von Anna Nußko war es ein besonderer Genuss. Weitere Highlights setzten Dorothea Jacobs und Nora Endrich gemeinsam mit ihrem ehemaligen Ausbilder Michael Roth und ihrem atemberaubenden Klarinettenspiel. Während dieser Soloeinlage übernahmen die Nachwuchsmusikerinnen Vera Ohlhauser, Valerie Maurer und Tanja Großmann die normale Klarinettenpartie.

Bei „Dixieland Jam“ begeisterten die Musiker mit einer temperamentvollen Mischung aus Blues und Dixie, Mut machende amerikanische Beerdigungslieder. Bavourös in Szene gesetzt durch die solistische Einlage von Dorothea Jacobs (Klarinette), Caroline Lichtenberger (Saxophon), Andreas Link (Trompete), Patrick Wewel (Posaune), Werner Erles (Tuba) und Jens Jacobs (Schlagzeug).

Den glorreichen Abschluss krönte Karim Choukair mit einem Medley von Robbie Williams und der Backround Unterstützung von Anna Nußko. Diese beiden fantastischen Sänger könnten mit ihren großartigen Stimmen öfters auf den Brettern, die die Welt bedeuten stehen.

Vorstand Greulich überreichte stellvertretend für alle Akteure, der Sängerin einen Blumenstrauß und dankte allen Beteiligten sowie Helfern. Die Musiker sind mit großem Engagement dabei und wenn so ein Konzert auf den Geburtstag fällt, dann wird die Feier halt verschoben. Vorstand Greulich überreichte Geburtstagskind Uwe Stoye ein Präsent und das Publikum sang spontan „Happy Birthday“.

Ein besonderer Dank galt Erwin Lanzer und seinem Team vom Sportschützenverein, die in der Küche wirbelten und alle Hände voll zu tun hatten. Ein wichtiger Mann im Hintergrund war einmal mehr Arne Briesnitz, er sorgte nicht nur für einen guten Ton sowie eine perfekte Beleuchtung, sondern übernahm auch die ehrenvolle Aufgabe „Kaiserin Sissi“ von der Bühne zu begleiten.

Nach einer kurzen Umbauphase übernahmen die Musikerkollegen der Trachtenkapelle Mückenloch, unter der Leitung von Karlheinz Dorner, die musikalische Unterhaltung. Bei bekannten Schlagermelodien klang der Abend in geselliger Runde gemütlich aus.

Maestro Nußko ist es mit seinen Musikerinnen und Musikern wieder einmal gelungen,
den Dilsberg an einem großen Musikerlebnis teilhaben zu lassen.
boe/bz