Achtzigjähriges Jubiläum

 

Achtzigjähriges Jubiläum
 
Ob ein 80jähriges Jubiläum nun ein „richtiges“ Jubiläum ist, darüber kann man diskutieren. Nicht aber beim Musikverein-Trachtenkapelle 1923 Dilsberg, wo diese „Zahl“ einfach für ein überschaubares Fest in der Lauffenhalle genutzt wurde.
 

Star des Abends war aber natürlich die Trachtenkapelle , die sich in ihren Trachten nicht nur schmuck, sondern, wie die später aufspielenden Gastkapellen auch, in ihren musikalischen Darbietungen wirksam in Szene zu setzen wusste.
  

Reinhard Greulich dankte den Musiker und Musikerinnen, welche gerne auf dem Dilsberg der Musikpflege nachgingen, den Dilsberger Vereinen und Kirchengemeinden für die bewiesene Kooperation und allen „einfachen“ Helfern und Freunden der Trachtenkapelle.
 

Es war hier der Dilsberger Dirigent Walter Nußko (Eschelbronn) , der unüberseh- und – hörbar bei den von tragender Musik geprägten Festweisen die Akzente mitsetzte. Und es war Reinhard Greulich, der bei diesem Fest als 1. Vorsitzender den Weg der Kapelle in den letzten Jahren und ihre Anforderungen in einer freizeitverwöhnten Welt treffend zu formulieren wusste. Er begrüßte u.a. die Musiker, die in früheren Zeiten die Trachtenkapelle verstärkt und ihre Verbindung zu ihr bewahrt hatten. In seiner Festansprache hielt sich der 1. Vorsitzender nicht groß bei intern geltendem Selbstlob auf, sondern analysierte die Änderungen in den Vorbedingungen für eine erfolgreiche und engagierte Kapelle früher und heute in der Zeit leerer Kassen.
 

Die von R.Greulich angesprochene Nachwuchsförderung wurde eindrucksvoll demonstriert vom unbefangenen Auftritt der jüngsten sechs Vereinsaktiven an der Flöte unter Betreuung von Tanja Großmann. Das Flötensextett aus Nico Wetzel, Valerie Maurer, Vera und Sophie Ohlhauser, Christopher Goldenstern und Jennifer Bellem heimsten jedenfalls und verdient dazu den größten Beifall des Abends ein !
 
Als einen „Aktivposten für die ganze Stadt“ stufte Bürgermeister Horst Althoff die Dilsberger Trachtenkapelle ein, die überall von der Landesgartenschau bis zu privaten Anlässen zu finden und zu hören sei. Die achtzig Jahre des Bestehens könnten nicht immer die besten gewesen sein, da war die zu teilende Not der Anfangsjahre, dann ein steter Aufbau, das Angebot einer musikalischen Heimstatt für die Jugend – das Stadtoberhaupt sprach alle bedeutsamen Aspekte der gesellschaftspolitischen Rolle von Musikvereinen an. Ortsvorsteher Stefan Wiltschko blieb da für die Theorie nicht mehr viel zu sagen übrig, hielt sich also mehr ans Praktische und überreichte zwei Jubiläumsschecks.
 

Und in Georg Werkmann (Sinsheim) war der höchste Repräsentant des Blasmusikerverbandes Rhein-Neckar erschienen. Alle Worte der Politiker bei der Lobpreisung des „Ehrenamts“ könnten nichts gelten, wenn nicht die Vorstandschaften, Musiker, Ausbilder und Mitglieder es nicht in der Praxis ausfüllten. Werkmann hatte danach regelrechte Arbeit zu leisten, als er Dutzende passiver Mitglieder für 25- und 30jährige Mitgliedschaft zu ehren hatte, sichtbarer Ausdruck einer festen Verbindung zwischen Vereinskapelle und ihren treuen „Fans“.
  

Georg Werkmann wusste also, wovon er sprach, als er die Bereitschaft zur Führungsverantwortung im Dilsberger Musikverein und die passiven Mitglieder lobte. Die seien nämlich gar nicht so passiv, sondern legten oft genug im Verein auch Hand mit an und sicherten mit ihren regelmäßigen Beiträgen die finanzielle Grundversorgung des Vereins.
 

Wie immer ging es nicht ohne ehrenamtliche Helfer, die teilweise umgehend für ihren Arbeitseinsatz belohnt wurden.
  

Auch auf die Mithilfe der Musikerfrauen konnten wir wie immer zählen, die den Kücheneinsatz ohne männliche Hilfe bewerkstelligen konnten.

Gratulationen gingen aber auch noch später ein, als sich die örtlichen Vereine und ihre Vertreter zum Gratulationscour versammelten. Sie fanden allesamt gute und passende Dankes- und Anerkennungsworte, hat doch die Trachtenkapelle die Kooperation auf örtlicher Ebene zu einem ihrer Markenzeichen gemacht.
 

Es war Günther Schmidt (Sportschützenverein), Bernhard Hoffmann (TB), Hans Bellem (FC), Rudolf Maurer (Obst- und Gartenbauverein), Bernd Ohlhauser (kath. Kirchenchor), Raphael Maier (Abt.Wehr) und Karin Ullrich-Brox (Sängerbund), welche der Trachtenkapelle in Wort und Tat ihre Reverenz erwiesen.
 

 

Gesellig gings noch am Bankettabend zu, als die Gastkapelle aus Eschelbronn das Publikum den restlichen Abend mit Stimmungsmusik unterhielt. Auch Lothar Förderer stellte am späten Abend noch sein Können unter Beweis als er zur Tanzmusik aufspielte.
 
Am Sonntag traf man sich zum Mittagessen
wobei die Gastkapellen aus Endenburg, Freiburg – Ebnet und Schwetzingen
(Stadtkapelle) in der Lauffenhalle ihre musikalischen Künste auf der fast
unerschöpflichen Bandbreite der Blasmusik zum Besten gaben.
  
Text:Stefan Wiltschko / Annette Maurer
Bilder: Burkhard Zantopp